Wie integriert eine grosse Firma über 20 neue Lehrlinge am Besten in ihren Betrieb? Sie ermöglicht den Jugendlichen, gemeinsam Erfahrungen machen zu können! Die V-ZUG AG, vielen bestens bekannt durch ihre qualitativ hochwertigen Produkte für Küche und Haushalt, hat hier sicherlich eine Vorbildrolle. Seit vielen Jahren wird für die Lernenden zu Beginn des neuen Lehrjahres ein Lager organisiert, bei dem Arbeiten zugunsten von Gemeinden oder Institutionen ausgeführt werden. Durch die guten Beziehungen von Schulleiter und Schulpräsident zu den Verantwortlichen der Lehrlingsausbildung haben wir im Spätsommer 2015 Kenntnis erhalten, dass für 2016 noch ein Einsatzort gesucht wird. Es galt innert kürzester Zeit zu klären, ob wir für das Lager 2016 in der Gemeinde Lauerz Projekte haben, die dabei realisiert werden könnten. In der Verbindung mit Steinerberg und der Klärung, dass auch die Materialkosten gedeckt sind, erfolgte die Zusage.
Wie bereits im Schulblatt erwähnt, stand unsere Schulhausanlage im Zentrum der Aktivitäten. Mit einem neuen Spielturm, einem Kletterbaum und einer Sitzarena wurde die Anlage aufgewertet. Zusätzlich zum Neuen wurde aber auch Altes ersetzt. Die Kirsch-lorbeer-Sträucher zählen zu den invasiven Neophyten, welche bekämpft werden sollen. Um ihrer Vorbildrolle gerecht zu werden, hat die Gemeinde auf dem gesamten Schulhausareal diese Pflanzen nun eliminiert und durch einheimische Gehölze ersetzt. Damit wird zudem ein Projekt der Schule erweitert, das vor einigen Jahren gestartet wurde. Die Pflege der Hecke soll durch die Schüler ausgeführt werden. Mensch und Umwelt-Unterricht also nicht nur im Klassenzimmer sondern auch live in der Natur.
Damit unser Schulhauswart Daniel Horat nicht mehr bei jedem Föhnsturm Angst haben muss, dass die Banden des Soccer-Feldes wegfliegen, wurden diese besser verankert. Neu verlegte Betonplatten als Gewichte und Fundament lassen Daniel nun beruhigter schlafen.
Unser Gemeindearbeiter Werner Lindauer hat ebenfalls einen Trupp Lehrlinge als Verstärkung erhalten. An der Bergstrasse konnten dringend nötige Arbeiten ausgeführt werden. Dieselbe Gruppe war auch für die Fertigstellung und Montage der beiden Info-Tafeln bei den Ortseinfahrten zuständig. Die in den 90er Jahren montierten Tafeln sind in die Jahre gekommen und wurden deshalb von Grund auf erneuert. Neu eingeplante Einschübe erlauben es künftig, dass über Veranstaltungen in der Gemeinde ohne grossen Aufwand informiert werden kann.
An drei der fünf Tage war das Wetterglück nicht auf unserer Seite. Starke Niederschläge haben die Arbeiten oft behindert oder ganz verunmöglicht. Die Lehrlingsbetreuer, die Lernenden, unsere Gemeindeangestellten sowie der Schulleiter liessen sich aber nicht beeindrucken. Sehr flexibel haben sie das Programm immer wieder den Witterungsbedingungen angepasst und weiter angepackt. Für die nassen Kleider wurde in der Turnhalle mit Barren und Seilen eine Trocknungsstelle eingerichtet. Turnhalle und Zivilschutzanlage haben sich bestens bewährt und zeigen, dass im Notfall hier auch mal ein Teil der Bevölkerung kurzfristig untergebracht werden kann.
Generell wurden die Unterbringungsmöglichkeiten seitens der Verantwortlichen der V-ZUG AG als sehr zweckmässig gelobt. Bei meinen täglichen Besuchen oder bei der Mitarbeit zu gewissen Stunden durfte ich auch von den Lernenden erfahren, dass sie „…voll de Plausch… „ haben. Dass das nicht nur leere Worte waren, beweisen die ausgeführten Arbeiten. Beim Abschlussessen am Donnerstagabend wurde allen Beteiligten der Beste Dank ausgesprochen. Mit bescheidenen Mitteln konnten Dinge realisiert werden, die in der Gemeinde Lauerz einen Mehrwert schaffen. Ich bin davon überzeugt, dass die Sitzarena beim Vereinsraum nicht nur von den Schülern genutzt wird. Die neuen Spielgeräte laden zu Spiel und Bewegung ein. Sie entsprechen den BfU-Normen und sind so platziert, dass weitere Ausbaumöglichkeiten bestehen.
Ein besonderer Dank gilt unserem Schulleiter Daniel Schraven und Hauswart Daniel Horat. Sie haben bei der Vorbereitung und Durchführung sehr viel zum guten Gelingen beigetragen. Ebenfalls ein grosser Dank an alle Personen aus der Gemeinde, auf deren Wissen oder Unterstützung wir zurückgreifen durften. Erfolgte Spenden von Material, Geld oder erbrachten Leistungen sorgen dafür, dass die Kosten sehr gering gehalten werden konnten. Hauptsächlich zu erwähnen sind hier die ehemalige Fernsehgenossenschaft Lauerz (FGL), die Brusa Bauunternehmung AG aus Steinen sowie die V-ZUG AG. Die gesamte Verpflegung, aber auch unzählige gelieferte Materialien stammen vom Zuger Unternehmen.
Neben den realisierten Objekten bleiben mir die rund 60 Jugendlichen in sehr guter Erinnerung. Die geführten Gespräche waren sehr interessant. Zu sehen, wie sie abends gemütlich zusammensassen, geplaudert haben und es untereinander einfach gut hatten, war sehr erfreulich. „Schon verrückt, was wir hier alles fertig bringen!“ An diese Aussage eines Jugendlichen werde ich gerne zurückdenken. Sein Stolz ist begründet und zeigt, was ein funktionierendes Kollektiv erreichen kann. Lassen wir uns davon inspirieren und packen die kommenden Aufgaben in der Gemeinde mit genau so viel Elan und Mumm an! Ich bin überzeugt, dass wird dann auf das Erreichte auch stolz sein dürfen.
Urs Emmenegger, Schulpräsident