Apfelwähe backen

Apfelwähe backen im DAZ 09. November 2016

Für einmal sah das DAZ (Deutschunterricht für Fremdsprachige) etwas anders aus. Die Viertklässlerin Reka und die zwei Kindergartenkinder Janka und Ala waren sofort einverstanden, als wir vor längerer Zeit mal besprachen, eine Apfelwähe zu backen.

Natürlich brauchte das Ganze auch eine Vorbereitung, wozu ich mit Reka vorgängig das Rezept durchlas und sie anschliessend eine Zusammenfassung schreiben lies. Eine Woche darauf gingen wir dann am morgen früh nach Steinen um die Zutaten einkaufen. Dafür verantwortlich war auch wieder Reka. Sie suchte die Zutaten und die Kleinen zwei liefen ihr mit dem Einkaufswagen hinterher, wogen die Äpfel und führten die Zutaten im Einkaufswagen an die Kasse. Dort zahlte ausnahmsweise mal nicht die erwachsene Person, sondern auch diese Aufgabe übernahm unsere Viertklässlerin. Ich hielt mich die ganze Zeit im Hintergrund und unterstützte, wenn nötig. Mit Freude sah ich aber, wie die drei das Ganze prima meisterten.

Als alles eingepackt war, gingen wir zu mir nach Hause. Bevor wir mit der Zubereitung der Wähe anfingen, schauten wir, wie all die Zutaten und Geräte auf Deutsch benannt wurden. Da gab es viele erstaunte „äh? oh! aha!.....“, denn Schwingbesen, Mixer, Sparschäler usw. sind halt wirklich nicht Wörter, die man jeden Tag braucht.

Dann ging’s endlich los mit der Zubereitung der Wähe. Auch diesen Teil übernahm zum grössten Teil wieder Reka. Sie erklärte die einzelnen Schritte und griff auch mal ein, wenn etwas nicht zu ihrer Zufriedenheit gemacht wurde. Schon bald war die Wähe im Ofen und am Mittag durften alle ein Stück mit nach Hause nehmen. Wir waren uns einig, dass wir eine solche DAZ-Lektion wieder mal machen werden, denn schon bald steht das „Weihnachtsguetzli-Backen“ vor der Tür! Auseigener Erfahrung weiss ich, dass man eine Sprache handelnd und auf lustbetonte Art viel leichter lernt und das Gelernte auch besser behalten kann.

Sandra Banz